5.5 Das Betriebssystem MS-DOS

DOS ist ein typischer Vertreter eines Betriebssystems mit strukturierten Ebenen bzw. Schichten.

Nach dem Einschalten des Computers führt das Gerät einen Selbsttest durch. Der installierte Speicher (RAM), Schnittstellen zu Peripheriegeräten (Drucker, Maus, Scanner, ..) usw. werden automatisch überprüft.

Anschließend lädt der Rechner das Betriebssystem MS-DOS von einem Permanentspeicher wie Diskette, Festplatte etc. in den Hauptspeicher (RAM).

Das Laden des Betriebssystems (auch Booten genannt) wird dabei üblicherweise zuerst von einem Diskettenlaufwerk (A:) versucht. Sollte im Laufwerk A: keine bootfähige Startdiskette eingelegt sein, erfolgt ein zweiter Bootversuch von einer Festplatte (C:) aus.

Im Zuge dieses Startvorganges sucht das System automatisch nach den Dateien CONFIG.SYS (enthält Anweisungen zur Verwendung von Anwendungsprogrammen und Peripheriegeräten) sowie AUTOEXEC.BAT (Batch-Datei: enthält Befehle, die z.B. automatisch  den Start eines Anwendungsprogrammes bewirken).
Wird durch die Datei AUTOEXEC.BAT kein anderes Programm gestartet oder kehrt man aus einem Anwendungsprogramm auf die DOS-Ebene zurück, meldet sich der einsatzbereite Computer mit dem Promptzeichen:

A:\>    oder   C:\>     oder     F:\USR_WORK\USER_07>

In diesem Zustand „versteht“ der Computer ausschließlich DOS-Befehle, der Rechenbefehl  2+3= oder Ähnliches würde nur zur Fehlermeldung "Befehl oder Dateiname nicht gefunden" führen.

 

5.5.1 Betriebssystem-(DOS-)Befehle

Gruppe1:
DATE, TIME, DIR, COPY, DEL, RENAME, TYPE, CLS, CD, MD, RD, ...

Diese Gruppe umfasst so genannte interne Befehle. Sie sind in der Betriebsystemdatei COMMAND.COM (Befehlsinterpreter), die beim Booten geladen wird, enthalten und daher ständig abrufbar.

Gruppe2:
FORMAT, DISKCOPY, TREE, XCOPY, SYS, PRINT, FDISK, ...

Die zweite Gruppe enthält externe Befehle, die vor der Ausführung von MS-DOS zuerst von Platte oder Diskette des aktuellen Laufwerkes geladen werden müssen. Das sind Befehle, die zum Start eines Anwendungsprogrammes führen.

 

5.5.2 DOS-Inhaltsverzeichnisse  (Directories)

Alle Daten werden unter dem Betriebssystem MS-DOS als Dateien (Files) auf Festplatte oder Diskette gespeichert. Jede Datei hat einen Dateinamen aus max. 8 alphanumerischen Zeichen (keine Sonderzeichen wie ? , : . ; - ö ä und keine Leerzeichen, außer dem Unterstrich _) und eine Namenserweiterung (Extension, Suffix) aus max. 3 alphanumerischen Zeichen. Dateiname und Extension werden durch einen Punkt getrennt.
z.B.  AUTOEXEC.BAT  hat den Dateinamen AUTOEXEC und die Extension BAT (als Kennzeichen einer Batch-Datei).

Durch die Extensions ist die Art der Datei zumindest zu vermuten:
   
*.EXE  ... Programmdateien
  
*.COM    ... Programmdateien
  
*.SYS    ... Systemdateien
  
*.BAT    ... Batchdateien
  
*.DAT    ... Datendateien
  
*.TXT    ... Datendateien
  
*.DLL    ... DynamicLinkLibrary
   etc.

Dateien haben im Dateimanager ein eigenes Symbol!

Da auf Datenträgern eine sehr große Anzahl von Dateien Platz finden, wäre ein übersichtliches Speichern und Verwalten der Dateien durch den Benutzer sehr schwierig. Daher gibt es die Möglichkeit, die Platte (Diskette) in Verzeichnisse (Directories) aufzuteilen, diesen Verzeichnissen Namen zu geben, und damit die Dateien über- sichtlich strukturiert zu speichern und abzurufen.
Für die Bezeichnung der Directories gelten dieselben Einschränkungen wie für Dateinamen.

 

Die Verzeichnisse einer Platte (Diskette) haben eine hierarchische Struktur, ähnlich den Kapiteln eines Buches. Jede Platte (Diskette) hat ein Stamm- verzeichnis (Rootdirectory), das mit einem Laufwerkskennbuchstaben wie A: oder C: und einem Backslash  "\" gekennzeichnet ist. Das Stammver- zeichnis wird beim Formatieren der Platte (Diskette) angelegt.
Das Rootdirectory kann nun Unterver- zeichnisse (Subdirectories) enthalten. Die direkt vom Rootdirectory aus definierten Subdirectories, sind Unterverzeichnisse der 1.Ebene.

Nun kann aber jedes Unterverzeichnis der 1.Ebene seinerseits wieder Unterver- zeichnisse der 2.Ebene besitzen usw.

Jedes der so definierten Verzeichnisse stellt eine logische Einheit bei der Datenspeicherung dar, es können z.B. Dateien gleichen Namens in verschiedenen Verzeichnissen unab- hängig voneinander gespeichert werden.

Die Grafik oben zeigt einen Auszug eines "Verzeichnisbaumes" (DOS-Befehl  TREE)  einer Festplatte (C:) mit dem Stammverzeichnis und einigen Unterverzeichnissen bis zur 5. Ebene:

 

5.5.3 DOS - Befehle

Die wichtigsten Befehle:
CD Change Directory: Wechsel des aktuellen Verzeichnisses
MD Make Directory: neues Unterverzeichnis erstellen
RD Remake Directory: Verzeichnis löschen
DIR Directory: listet die Dteien des aktuellen Verzeicnnisses auf
TREE listet Verzeichnisstruktur auf
CLS Clear Sreen: löscht den Bildschirm
DATE zeigt das aktuelle Datum an
TIME zeigt die aktuelle Zeit an
FORMAT formatiert die angegebene Partition
COPY kopiert Dateien in ein anderes Verzeichnis
DEL Delete: löscht angegebene Datei
MOVE Verschiebt Dateien in ein anderes Verzeichnis
PRINT gibt Datei auf Standarddrucker aus
TYPE gibt Datei auf Monitor aus
ECHO gibt Kommentar auf dem Monitor aus
REM Remark: gibt Kommentarzeile in einer Batch-Datei an